Geschichte der Burg und Schloss Horšovský Týn

Es war einmal eine Zeit, über die Furt über den Fluss Radbuza mächtige Bischofsburg überragte. Dann kam das Feuer und aus die Burgruine wird die Perle - buchstäblich Renaissance.

Bereits seit dem 12. Jahrhundert stand in unweitem Horšov ein befestigtes Bischofsgehöft, das Mitte 13.Jahrhunderts aus Fortifikationsgründen aufgehört hat, den Bedürfnissen der Zeit zu entsprechen. Darum wurde auf felsiger Landzunge in naher Kaufmannssiedlung genannt Tyn (Teiniz), später Horsovsky, einem der Prager Bischöfe eine frühgotische Kastell – Burg gebaut. Die Spuren dieser Burg sind heutzutage in den Schloß-Interieuren sichtbar, derer wertvollster Raum die frühgotische Kapelle ist. Nach den Husitenkriegen wurde die Burg nicht mehr von der Kirche, sondern von weltlichen Feudalen besessen. Als ein der ersten Adelsgeschlechte sind die Ronsperker (Ronsberger) hergekommen - die Herren von unweiter Pobezovice. Um 1535 wurde das Herrengut Horsovsky Tyn von bedeutendem böhmischem Adelsgeschlecht, Herren von Lobkowitz erworben.


Der erste derer war Jan der Jüngere Popel von Lobkowitz, der bedeutende Ämte im Land bekleidete und sich der Gunst Königs Ferdinand des I. erfreute. 1547 brach in der Stadt ein großer Brand aus, der die Burg übergrif und diese ernsthaft beschädigte. Drei Jahre später hat Jan den halbzerstörten Sitz ins Schloß im damals neuen, modernen Renaissancestill umbauen lassen. In dieser Gestalt ist das Schloß bis zu heutiger Zeit erhalten geblieben. Jans Erbe und Sohn Wilhelm wurde für seine Teilnahme am Prager Ständeaufstand zur Todesstrafe und Beschlagnahme seines Besitzes verurteilt. 1623 wurde das Herrengut von steiermärkischem Graf, kaiserlichem Diplomat Maxmillian von Trauttmansdorff als ein biliges Nachkriegskonfiskat für eine geringfügige Summe gekauft.


Die Trauttmansdorffs besaßen das Schloß für mehr als 300 Jahren bis 1945, als auf Grunde eines der Benes – Dekreten die Verwaltung des Sitzes vom Staat übernommen wurde. Die Burg und das Schloß Horsovsky Tyn ist dadurch wertvoll, dass bis auf kleine Bauten in hinterem Schloßhof während der letzten Rekonstruktion im 19.Jh, wurden nach dem Renaissanceumbau im 16.Jh keine weiteren Umbauten durchgeführt.


Dank dem enormen historischen Wert wurde das ganze Areal 1996 für nationales Kulturdenkmal erklärt. Zu diesem Areal gehört nicht nur das Haupt-Schloßgebäude, sondern auch der Burggrafspalast und der Natur – Landschaftspark mit der Fläche von fast 40 ha mit Aussichtsturm Gloriet, Loreto-Kapelle und Witwen-Haus. Heutzutage ist das Schloß ein der meist aufgeschloßenen Denkmalobjekte in der Tschechischen Republik: während der Hauptsaison werden vier Besichtigungsrundgänge mit totaler Führungszeit von über 3 Stunden angeboten.